Rhesus negativ oder positiv – was ist zu beachten!

Symbolbild Blutgruppe / pixabay 200degrees

Das Blut des Menschen hat neben der Blutgruppe (A, B, AB oder 0) zusätzlich entweder noch einen negativen oder positiven Rhesusfaktor. Der positive Faktor kommt deutlich häufiger vor. 

Der Rhesusfaktor wird am Anfang einer jeden Schwangerschaft getestet. Das Ergebnis ist jedoch nur von Relevanz, wenn die Schwangere Rhesus-negativ ist und der Erzeuger, Vater oder Samenspender Rhesus-positiv. Durch die Genetik kann das Baby sowohl einen positiven als auch negativen Rhesusfaktor haben. Handlungsbedarf besteht nur, wenn das Ungeborene Rhesus-positiv ist und die Mutter negativ.  

Bei der ersten Schwangerschaft besteht dabei fast kein Risiko, dass ein Blutaustausch stattfinden könnte. Er ist, wenn überhaupt minimal und meist sind die wenigen Blutkörperchen, die durch die Plazenta ins Blut der Schwangeren gelangen, nicht in der Lage die Antikörperproduktion herbeizuführen. Nur unter der Geburt kann es zum direkten Austausch kommen. Dabei besteht jedoch keine Gefahr für Mutter oder Kind. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch höher, dass das Rhesus-negative Blut der Mutter Antikörper gegenüber dem positiven Faktor bildet.  

Daher müssen bei einer 2. Schwangerschaft, sollte das Kind einen positiven Rhesusfaktor haben, kleine Vorkehrungen getroffen werden. Es kann vorkommen, dass Blut der Mutter durch die Plazenta in den Kreislauf des Ungeborenen gelangt, was zur Zerstörung der kindlichen Blutkörperchen führen würde. Um Gelbsucht, Gehirnschäden oder Anämie beim 2. Ungeborenen zu vermeiden, wird die Anti-D-Prophylaxe durchgeführt.  

Dazu bekommt die werdende Mutter meist erst gegen Ende der Schwangerschaft, wenn das Blut des Kindes vollständig ausgebildet ist, Anti-D-Immunglobuli. Diese Antikörper steuern die positiven Blutkörperchen im Kreislauf der Schwangeren an und besetzen diese, bevor sie das Immunsystem der Mutter sensibilisieren. Somit besteht keine Gefahr mehr für das Ungeborene.  

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